Wenn Künstlerinnen Canapés zaubern

Wir hatten es ewig vor uns hergeschoben, das Treffen in meinem Atelier. Zuerst war keine Zeit, dann war Pandemie. Dann war noch länger Pandemie. Danach war die Zeit bei uns beiden wieder knapp: Barbara Engelhard, die Vielbeschäftigte.
Die Fürther Künstlerin, die zur Blauen Nacht die Nürnberger Kaiserburg mit einer phantastischen Videoarbeit bespielte, die mit bunten Bändern und farbenfrohen Rasenteppichen die Kunstvilla und den Eingang zum Historischen Rathaus in Nürnberg auffrischte. Im Sommer 2023 verzauberte sie mit den frechen Gewebeflächen sogar eine historische Fachwerkfassade in Hersbruck. Und und und …

Zum Anbeissen

Endlich hatten wir einen gemeinsamen Termin gefunden und meine seit langem gehegte Idee, die Einladung zu den ArtSnacks, war für uns beide sozusagen ein ‚gefundenes Fressen‘. Aber, vor den Häppchen kam zunächst die Arbeit. Einiges aus meinem Fundus lag bereit und Barbara folgte geradezu zielstrebig meiner Bitte, daraus ein paar ‚Kunsthäppchen‘ zu gestalten.

Es war faszinierend, zu beobachten, mit welcher Sicherheit die Künstlerin einige der Materialien heraus griff und damit kleine Petit Fours formte. Fast ein wenig schade, daß es nur Streifen aus Formschaum waren. Sie sahen einfach zum Anbeißen aus und waren zügig fertig. Der Prosecco konnte entkorkt werden.

Blüten

„Weißt Du eigentlich, was die allererste Arbeit von Dir war, die ich vor Jahren von Dir sah?“ Beinahe hätte ich es selbst schon nicht mehr gewußt, als ich die Frage stellte, wurde mir das klar.
Es waren die fröhlich bunten Blüten, mit denen Barbara Engelhard die Rückwand des Empfangsbereichs im Haus der Sparkasse in Nürnberg aufgeheitert hatte.
Damals kam ich, noch in meiner Funktion als Innenarchitektin, in das Haus am Marientorgraben 1. In manchen Bereichen des Gebäudes ging es noch roh und grob zu, Baustelle halt. Aber die Leichtigkeit dieser Blüten hat mich bei jedem Besuch dort zum Schmunzeln gebracht. Was für eine geniale Idee: Blüten im Gebäude eines Geldhauses!