Open Art Freiburg

Ein Festival der Kunst – und das im alltäglichen Lebensraum. Und alle zwei Jahre wieder. Es ist ein Fest dabei zu sein, wenn die Kunst mitten im Alltag aufploppt und in all ihrer Vielfalt begeistert, erstaunt, polarisiert und immer mal wieder verschmitzt bis süffisant lächelt.

Die OPEN ART ist ein Festival, das Installationen und Performances geradezu magisch anzieht. Petra Annemarie Schleifenheimer hat den Ruf dieser Magie aufgegriffen und in den verschiedenen Jahren auf ganz unterschiedliche Weise umgesetzt. Hier lädt die Künstlerin zu einem Streifzug zu ihrer Interpretation von Kunst im öffentlichen Raum ein.

OPEN ART 2022

PHundbuero des Alltäglichen

Intervention: PHundbuero, 2022, Freiburg

Dieses Jahr ist schon Hochsommer im Mai. Gäste aus aller Welt haben das monumentale Freiburger Münster im Sucherfeld der Kamera. Wesentlich häufiger: Die Kirche winzig im Hintergrund, der Turm oben abgeschnitten. Vorne lächelndes eisschleckendes Selfie Face. Manchmal auch rote Wurst mit Senf vom schönen bunten Markt.
Und sirrrr, schon ist die digitale Ansichtskarte zuhause oder irgendwo in den Social Medias.

Wie viel langsamer entstehen da die Bilder, die wir aus einer Woche Freiburg mitbringen. Weniger spektakulär. Hundisch eben.

Andere Blickwinkel, neue Perspektiven.

Mehr zum „performativen Gehen“ von Petra Annemarie Schleifenheimer und ihrem KunstHund Michl im Katalog zum Festival hier.

Wir sind mega stolz, daß MICHL, unser Flatcoated Retriever, schon beim Event zur Eröffnung dieser Open Art dabei ist. Während die Gäste den Ansprachen lauschen und das farbenfrohe Treiben der ersten Akteure und Akteurinnen beobachten, läuft bereits die Kamera auf dem schwarzen Hunderücken und fängt seine ‚Sichtweise‘ ein. Prompt wird Anja Bochtler von der Freiburger Zeitung auf den außergewöhnlichen vierbeinigen Festivalteilnehmer aufmerksam und berichtet in ihrem Beitrag „Kunstbotschaften aller Art“ explizit über unser Projekt PHundbuero des Alltäglichen.

OPEN ART 2020

Souvenir oder die Fäden der Erinnerung

Ort: Adelhauser Kirchplatz vor dem Seniorenstift in Freiburg

  • – Täglich sitze ich auf einer der vier Bänke und häkle Grannys in den Farben der OPEN ART. Granny heißt Großmutter.
  • – Mein Erkennungsmerkmal: Rote Stiefel, Haarband sowie das Häkelobjekt, das täglich größer wird.
  • – Menschen setzen sich zu mir,
 sie fragen nach, was ich hier tue. Sie erzählen mir etwas von Ihnen
, ihrem Alltag, ihrem Leben.  Es wäre schön, wenn sie mitmachen und mit mir häkeln.
  • – Die Gespräche mit den Besuchern speichere ich ab, um sie später als Mehrkanal Arbeit wieder zugeben. Erzählungen verweben sich mit den Fäden meiner Häkelarbeit.

Das war er, der Plan für meine Teilnahme an der OPEN ART 2020. Beide Fotos entstanden am 08. März 2020, als ich  an Ort und Stelle ausprobieren wollte, wie ich die Festival Woche im Mai mit meinem partizipativen Projekt hier verbringen würde.

Der Kirchplatz war seltsam leer. Kein Gottesdienst? Es war schließlich Sonntag Vormittag. Keine Stühle vor dem Cafe und, die Tische im Cafe, wurden soeben auf ganz große Abstände auseinander geschoben. Ein seltsam beklemmendes Gefühl machte sich breit, als der Begriff fiel: PANDEMIE!

Noch konnten wir nicht ahnen, daß dieser Probelauf erst der Anfang vom Ende sein sollte: Keine Veranstaltungen, keine Reise nach Freiburg im Jahr 2020, kein OPEN ART Festival …

Wir korrespondierten zwar des Öfteren mit dem Veranstalter-Team, hofften noch, dass alles schnell wieder gut werden würde, aber schließlich sollten die über 100 geplanten Kunstaktionen nicht im öffentlich Raum, sondern lediglich auf Instagram in Online-Posts gezeigt werden.

Was in den Monaten danach aus den unzähligen bunten Wollknäueln werden sollte, die ich bereits für das Festival besorgt hatte, das können Sie hier nachlesen.

Und noch etwas fand Zweitnutzung: SOUVENIR oder die Fäden der Erinnerung konnte ich 2023 in einem neuen Projekt, an anderen Orten und mit roter Wolle verweben.

OPEN ART 2018

Nicht mein Ort

Auf der Suche nach „UnOrten“ bin ich eine Woche lang beim Open Art Festival in Freiburg.

Für die umfangreiche Übersichtskarte, die alle Teilnehmerinnen und ihre Aktivitäten auflistet, soll ich angeben, wo ich in diesem Zeitraum zu finden sein werde: „Überall in Freiburg, nämlich dort, wo mich die Menschen hinschicken werden …“. Damit ich zumindest an jedem Morgen für Interessierte auffindbar bin, wähle ich als Ausgangspunkt meiner Touren, den Platz der alten Synagoge vor dem KG II der Universität. Hier kündige ich täglich in einem Video über YouTube an, welche Nicht-Orte ich besuchen werde.

Über alle besuchten UnOrte und aus den Gesprächen mit den Menschen, die offen waren für ein Kunstprojekt, in das sie sich, ihre Ideen und Gefühle einbringen konnten, fertige ich Postkarten an.

Am letzten Tag meiner Performance schleuse ich diese in Ansichtskarten-Displays in der Freiburger Innenstadt ein.

Zu allen UnOrten – die ich nicht nur in Freiburg sammeln konnte

Bereits im Vorfeld berichtet fudder.de über meine Performance. Während des Festivals ruft mich Fabian Vögtle von der Badischen Zeitung an, möchte mehr über meine Sammlung der UnOrte wissen und berichtet danach über „Mülldeponie und Pinkel-Passage“.

OPEN ART 2016

Im Spiegel des Augenblicks

Wer sich meine Installation anschauen wollte, kam einfach schnurstracks in die Katholische Universitätskirche. Spannende Begegnungen, neue Spiegeleien und – ganz wichtig – unvergessliche Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern aus Freiburg.

Zu den Spiegeln in der Uni-Kirche

Ankündigung auf der Übersichtskarte und im Flyer der OPEN ART 2016