„ … Drei Tage Literatur in Nürnberg … !“
In der Juli Sommerhitze folge ich den Wegweisern rund um das Katharinenkloster, dort, direkt hinter der Ruine und der Stadtbibliothek wartet auf mich „… eine Oase der Begegnung und Vielfalt …“ so ist es nämlich auf den Veröffentlichungen der Stadt Nürnberg unter texttage.nuernberg.de zu lesen.

Zuhören, Mitmachen, Verweilen, Schlendern und ins Gespräch kommen
Das zumindest verspricht die städtische Ankündigung. Richtig. Hier kann ich Texte ergänzen und Geschichten erfinden. Schlendern eher weniger, da zu heiß. Ins Gespräch kommen ja, manchmal, wenn die Unterhaltungen nicht von den Kindern unterbrochen wird, die hier zwischen den Biertischen, Schreibmaschinen, Fähnchen und Fahnen herumtoben. Es scheint mir, als ob sie von ihren Eltern hier „geparkt“ wurden, während sich die Erwachsenen eher ins kühle Innere der angrenzenden Gebäude geflüchtet haben.
Wo ist denn die Buchstabensuppe?
„Was suchen Sie????“ „Na, die Buchstabensuppe!“
Ich bin auf der Suche nach der Buchstabensuppe. Prompt entdecke ich sie hier auf dem Textualienmarkt 2024 am Gewerbemuseumsplatz: Oliver Heß und Martin Droschke, die beiden Erfinder und Gründer des Labels Verwertungsgesellschaft. Die Erfinder der literarischen Buchstabensuppe.
Beide kenne ich aus Pandemie-Zeiten, als sie uns Künstler und Künstlerinnen dazu anregten „Künstlernotgeld“ zu erschaffen. Damals setzten sich die beiden kreativen Köpfe aus Coburg dafür ein, daß, trotz eingefrorener Ausstellungsmöglichkeiten, unser Künstlernotgeld in Umlauf kam. Dank der Veröffentlichung auf ihrer Homepage gingen die Blüten anschließend real im Künstlerhaus Nürnberg, im E-Werk Erlangen, bei der VHS Coburg und an weiteren Orten, auf.


Und endlich finde ich sie hier, auf dem leuchtend grünen Tischtuch, die Weltliteratur in Buchstabennudeln, im sog. Bockbeutel: „Entschärfte Zitate und entschärfte Literatur“. Gib mir ein G! G wie Gedicht. Ein äußerst verdichtetes G – G – G – Gedicht. Was es an diesem Stand zu sehen und lesen gibt, ist fantasievoll und gleichzeitig Fantasie anregend.
Es folgen inspirierende Gespräche im Schatten des weißen StoffPavillons. Daran baumeln fröhlich Blätter wie Wimpel, beschriftet, bemalt. „Meisterwerke der Gedichtkunst“. Unterhaltsam informative Bücher über Biere, die man getrunken, und über Kirchen, die man gesehen haben muss. Ein zauberhaftes Büchlein, wird schnell noch von Martin für mich witzig signiert, es begleitet mich zur U-Bahn. Dieser heiße Sommernachmittag verging wie im Flug.