Ja, wo sind sie denn?

Ein fast normaler Sommer

In den letzten Monaten gewann in vielen Bereichen das Gefühl einer gewissen Normalität die Oberhand. Der Alltag ähnelte dem in vorpandemischer Zeit. Zumindest, wenn man an der frischen Luft war. Und dazu hatten wir ja trotz des mäßigen Wetters reichlich Gelegenheit. Doch kaum ist es Herbst, haben die Menschen das steigende Infektionsrisiko im Blick und fragen sich, ob es nicht doch wieder zu mehr Erkrankungen und zu erneuten Einschränkungen kommen wird?

Was machen unsere Coroenchen?

Im Atelier PAS stellt sich noch eine ganz andere Frage: Was machen unsere Coroenchen draußen in der Welt? Wie steht es um sie? Werden sei kontrolliert, gegängelt, gemaßregelt? Oder halten sie sich im pandemischen Untergrund versteckt? Um sichere Nachrichten zu erhalten, schickte das Atelier die liebe Franziska aus, das Patenkind der Künstlerin.

Gute Nachrichten!

Franziska recherchierte ebenso forsch wie investigativ in Ingolstadt und wurde direkt bei Dr. Alois Unterkircher vorstellig, dem Sammlungsleiter des Deutschen Medizinhistorischen Museums. Was soll man sagen, Patenkind und Sammlungsleiter verstanden sich vortrefflich. Und unsere Rechercheurin durfte sogar dem faszinierenden Sammlungsarchiv einen Besuch abstatten, wo sich in einer Schachtel wohlbehalten fünf Coroenchen räkelten.

KunstForumEifel

Als ein gutes Zeichen gilt im Atelier PAS auch, dass wie geplant 22 der zwei Dutzend Coroenchen aus Gemünd zurückkehrten. Während des Flutunglücks galt die erste Sorge den Menschen, die direkt oder indirekt von der Flut betroffen waren. Alle Gedanken waren bei den Opfern – und das war gut und richtig so! In der Freude über die 22 Rückkehrer spiegelt sich nun die Zuversicht, dass in dem Katastrophengebiet trotz der tiefen Trauer, die alles begleitet, auch wieder eine gewisse Normalität einzieht.

In Verbindung bleiben

Ein Coroenchen blieb in Gemünd und soll – irgendwann einmal – in einer Ausstellung zu sehen sein, die sich mit dieser schweren Zeit auseinandersetzt. Ein zweites hat als kleines Dankeschön seine Heimat bei Malgosia Jankowska gefunden, die so freundlich bereit war, dem Atelier PAS Fotos der Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Auch wenn die Flutkatastrophe dieses Vorhaben vereitelte, freut sich Petra Annemarie Schleifenheimer darüber, auch mit diesem Coroenchen die Verbindung zu der Region zu halten, die so sehr unter der Flutkatastrophe gelitten hat.