Atelier PAS
Petra Annemarie Schleifenheimer

Wildes malerisches Wochenende

Mein Wochenende startete am Freitagabend mit einem inspirierenden Besuch im kultur.lokal. fürth: Dort präsentierte Richard Bartsch seine expressiven Porträts, die – so mein Eindruck – das Innere seiner Modelle eindrucksvoll nach außen kehren. Oder, ist es vielmehr das, was der Künstler in ihnen sieht?

The gaze within

Im Gespräch mit einer der von Richard porträtierten Besucherinnen, erfuhr ich, wie besonders es sich anfühlt, sich selbst auf diese Weise in einem Kunstwerk wiederzufinden – eine Erfahrung, die man im kultur.lokal.fürth ganz direkt und nah zu spüren bekommt.

Auf eine kurze und prägnante Eröffnungsrede von Jacqueline Roscher, vom Kulturamt Fürth, folgte eine beeindruckende Tanzperformance von Miriam Markl. Besonders schön: Alle Besucherinnen und Besucher kamen der Bitte der Bewegungskünstlerin nach, den Moment ausschließlich mit den eigenen Augen zu erleben – und nicht durch die Linse eines Smartphones. So entstand eine ganz unmittelbare, intensive Atmosphäre, die von den Gästen mit großem Applaus belohnt wurde.

Ein entspannter Abend, voller anregender Gespräche und berührender Begegnungen, den der Künstler und seine Gäste sichtlich genossen. Die Ausstellung mit diversen Lesungen und Livepaintings ist noch bis zum 10. Mai 2025 zu sehen – ein Besuch, der sich auf alle Fälle lohnt.

Drei unter einem Dach

Gegensätzlicher, zumindest was die Art der Darstellung und die Malweise betrifft, hätte mein Ausstellungsbesuch am nächsten Tag nicht sein können:
An Samstag folgte ich der persönlichen Einladung zum Rundgang in einer feinen, kleinen Ausstellung mit dem Titel „Drei unter einem Dach“ im Projektraum des Coburger Münzmeisterhauses. Hier präsentierte das Ehepaar Stahlberg drei Künstler aus Leipzig – Jan Dörre, Matthias Ludwig und Falk Gernegroß – eine Auswahl ihrer Werke in einer einzigartigen Umgebung. Die drei Leipziger werden zur Strömung der Neuen Leipziger Schule gerechnet.

Es war ein besonderes Erlebnis, aus dieser privaten Sammlung, die ausgewählten Arbeiten aus nächster Nähe betrachten und die Geschichte vom Entstehen der Sammlung zu hören. Dabei gleich noch die Künstler persönlich kennenzulernen, war das I-Tüpfelchen dieses gelungenen Nachmittags.

Die drei Künstler fahren zurück nach Leipzig, aber ihre Arbeiten sind bis auf Weiteres noch bis Ende Juni 2025 in Coburg ganz aus der Nähe zu bestaunen.